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Burgschreiber
AUSSCHREIBUNG ZUR BEWERBUNG ALS BURGSCHREIBER/IN ZU LAUFENBURG 2024/25
Über das Stipendium
Die beiden Städte Laufenburg/Baden und Laufenburg/Schweiz schreiben für den Zeitraum vom 1. März bis 31. Mai 2025 zum dritten Mal das Burgschreiberstipendium für deutschsprachige Autorinnen und Autoren aus der Schweiz und der EU aus. Die Ausschreibung erfolgt im zweijährigen Turnus. Die jeweilige Burgschreiberin, der jeweilige Burgschreiber, bekommt einen monatlichen Zuschuss für die Lebenshaltungskosten von 950 Euro (2850 Euro für drei Monate) sowie freie Unterkunft bei abwechselnden Laufenburger Gastgebern - sechs Wochen in Deutschland und sechs Wochen in der Schweiz. (siehe Internet
Laufenburg.ch und Laufenburg.de)
Die grenzüberschreitende Form ist bewusst gewählt und macht dieses Stipendium zu etwas Besonderem. Laufenburg war einmal eine Stadt mit einer gemeinsamen Kultur, mit gemeinsamen Sitten und Gebräuchen, regiert von den Habsburgern, bis Napoleon den Rhein zur Grenze erklärte und dadurch die Stadt in zwei Hälften teilte. Die Laufenburger mussten lernen, damit umzugehen. Mitglieder einer Familie lebten plötzlich in verschiedenen Ländern. Bräuche wie die gemeinsame Laufenburger Fasnacht, einer der ältesten im alemannischen Sprachraum, mussten an die Gepflogenheiten in zwei Ländern angepasst werden.
Es gibt in Laufenburg drei Bahnhöfe, zwei Brücken und beidseits des Rheins jede Menge Brückenbauer, die gemeinsame Ereignisse möglich machen. Von 1996 bis 2004 gab es in Laufenburg das Kunststipendium, das dann leider verschwand. Im Jahr 2018 initiierten deshalb die Autorin Petra Gabriel und der Kulturmanager und Autor Martin Willi die Einführung des Burgschreiber-Stipendiums. Die Arbeit von Mitgründerin und Autorin Petra Gabriel führt seit Ende 2023 die Schriftstellerin Sandhya Hasswani fort.
Das Stipendium trägt ebenfalls dazu bei, dass Ländergrenzen und politische Unterschiede in der Begegnung zwischen Menschen eine immer kleinere Rolle spielen. Daneben liegt den Organisatoren die Förderung der Literatur, der Austausch mit Künstlern und eine gegenseitige Inspiration am Herzen. Die Stadt Laufenburg mit den beiden mittelalterlichen Altstädten in der Schweiz und in Deutschland, die schöne Umgebung mit den Bergen und dem Fluss, dazu gelegen im Herzen Europas, bieten jede Menge Anregungen für Kreativität. Die beiden Städte Laufenburg finanzieren dankenswerterweise das Burgschreiber-Stipendium. Ohne diese Unterstützung wäre die Ausschreibung nicht möglich.
Thema und Umsetzung
Ob Lyrik oder Prosa - die Form der literarischen Ausarbeitung, sowie deren Umfang stehen jeder Burgschreiberin, jedem Burgschreiber frei. Während des Aufenthalts in Laufenburg sollten die gewonnenen Eindrücke schriftlich als Notizen festgehalten werden, diese können zu Gedichten inspirieren, zu einem Drehbuch niedergeschrieben werden, als Novelle, Kurzgeschichte, in einen Roman einfliessen, als Theater aufgeführt werden – einzig der Bezug zu Laufenburg und der speziellen Situation der Stadt sollte erkennbar sein. Das jeweilige Werk muss nicht komplett während des Aufenthalts fertiggestellt werden, jedoch ist die Burgschreiberin oder der Burgschreiber verpflichtet über die konkreten Schreibfortschritte Auskunft zu erteilen und etwa bei Veranstaltungen anhand der Notizen auf das Vorhaben
einzugehen.
Modalitäten des Stipendiums
Für drei Monate wird ein künstlerischer Freiraum geboten, in dem sich die Stipendiatin oder der Stipendiat inspirieren lassen und die Stadt durch ihr/sein Wirken inspirieren kann. Während dieser Zeit wird dem Burgschreibenden auf jeder Seite des Rheins ein „Pate“ oder eine „Patin“ zur Seite gestellt, um Türen, beispielsweise zu Archiven oder Vereinen, zu öffnen.
Zur Ausstattung gehören
Die kostenlose Unterkunft gestaltet sich jeweils anderthalb Monate in Laufenburg/Schweiz und Laufenburg/ Deutschland. Diese wird durch private Gastgeber zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, die unkomplizierte Einbindung der Gäste ins Leben beider Stadtteile und das gegenseitige Kennenlernen zu erleichtern.
Die monatliche Aufwandsentschädigung beträgt 950 Euro, bzw. 2850 Euro gesamt. Anfahrtskosten und Spesen werden nicht übernommen.
Aufgaben der Burgschreiberin, des Burgschreibers
Der erste, obligatorische Termin ist eine öffentliche Lesung, in deren Rahmen die/der Burgschreibende sich und das bisherige literarische Schaffen vorstellt. Bei dieser Lesung wird zudem auch das Stipendium beziehungsweise die Ernennungsurkunde offiziell übergeben.
Dazu kommen weitere Lesungen beidseits des Rheins, zum Beispiel in der Stadtbücherei und in der Bibliothek. Nach Möglichkeit soll beidseits des Rheins ein Workshop in einer Schule erfolgen. Die genauen Termine stehen noch nicht fest, werden aber jeweils abgesprochen.
Eine resümierende Präsentation (Abschlussbericht, ca. zwei Seiten umfassend) über die Zeit in Laufenburg beschliesst die aktive „Amtszeit“. Der Abschlussbericht kann auf den beiden Webseiten von Laufenburg und/oder in Form einer Publikation im Amtsblatt der Stadt veröffentlicht werden.
Alle Veranstaltungen und Lesungen während des dreimonatigen Aufenthalts sind honorarfrei und sollten im Zeichen eines wechselseitigen und lebendigen Austausches stehen. Ein Buchverkauf der Autoren ist möglich.
Bei späterer Publikation in Buchform jener Texte, die durch den Laufenburger Aufenthalt inspiriert wurden, gewährt die Stadt Laufenburg der/dem Burgschreibenden genügend Möglichkeiten Lesungen abzuhalten und die Veranstaltungen über die städtischen Kanäle zu bewerben.
Bewerbungsmodalitäten für AutorInnen
Unabhängig von Staatsangehörigkeit und literarischer Gattung ist jede(r) deutschsprachige AutorIn, die/der in den Ländern Schweiz, Deutschland, oder im EU Schengenraum einen Wohnsitz hat (Österreich, Frankreich, Liechtenstein, Italien, usw.), eingeladen, sich zu bewerben – möglichst in elektronischer Form.
Die Person muss mindestens eine selbstständige, nicht im Eigenverlag erschienene Publikation nachweisen. Die Bewerbung (maximal zwei A4-Seiten) umfasst den bisherigen Werdegang, sowie eine „Blaupause“ (maximal eine A4-Seite) über die Triebfedern, Vorhaben und Ideen, die es für den Aufenthalt in der Stadt gibt.
Die Jury beurteilt die Bewerbungen und vergibt den Titel des Burgschreibers.
Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2024, Bewerbungen, bevorzugt per Mail an:
info@burgschreiber-laufenburg.com
Schriftliche Bewerbungen werden nur in begründeten Ausnahmefällen entgegengenommen.
Projektverantwortliche
Sandhya Hasswani, wohnhaft in Herrischried/Deutschland
Autorin, Journalistin, Sprecherin
Martin Willi, wohnhaft in Laufenburg/Schweiz '
Regisseur, Schauspieler, Autor, Betriebsleiter der kultSCHÜÜR Laufenburg
Jury
Sandhya Hasswani und Martin Willi
Florence Aggeler, Sprachpanorama CH
Daniela Schutzenbach, DE
Raimund Huber, Stadtrat Laufenburg DE
sowie eine Person vom Stadtrat Laufenburg CH
Kontaktangaben
Postalisch
BurgschreiberIn zu Laufenburg
c/o Martin Willi
Rhypark 8, CH-5080 Laufenburg
Telefonisch
Sandhya Hasswani – 0049174 6912567 / Martin Willi – 004179 3291933
Website
https://www.burgschreiber-laufenburg.com/
*Derzeit gehören dem visumfreien Schengen-Raum 27 Länder an. Diese sind: Österreich, Belgien,
Kroatien, Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland,
Griechenland, Ungarn, Island, Italien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta,
Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien, Schweden und die Schweiz.